Vergangenen Montag brachen wir, die Klasse 10 des PGs, auf in Richtung Berlin.

Überwältigt von der großen Stadt verbrachten wir den ersten Abend gemeinsam in einer der Pizzerien in der Nähe unseres Hotels. Obwohl wir alle müde von der langen Reise waren, kann ich versichern, dass wir die empfohlenen Zeiten zum Schlafengehen unserer Lehrer weit überschritten haben. Am zweiten Tag in der Hauptstadt besichtigten wir das Holocaust-Mahnmal und das jüdische Museum, gefolgt von einem spannenden Vortag eines Zeitzeugen am Checkpoint Charlie, der uns über Fluchten aus der DDR erzählte.

Natürlich kann man nicht nach Berlin fahren, ohne das Brandenburger Tor und den Bundestag aus nächster Nähe gesehen zu haben. Deshalb machten wir uns am Mittwoch auf den Weg zu einem Gespräch mit Axel Müller, dem Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Ravensburg, der uns viel über die Abläufe im Bundestag erzählte und unsere Fragen beantwortete. Anschließend besuchten wir das Museum „Futurium“, welches sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft befasst. Den Abend genossen wir in der Kuppel des Reichstagsgebäudes, wobei wir uns nicht über einen Aufzug beschwert hätten, der uns den Weg zur wunderschönen Aussicht von der berühmten Kuppel erleichtert hätte, denn einige, wenn nicht gar alle, hatten müde Beine und kurze Nächte hinter sich.

Berlin bei Nacht aus der Glaskuppel des deutschen Bundestags zu bewundern war für viele schon jetzt der Höhepunkt der Reise, da hatten sie den Donnerstag allerdings noch nicht erlebt. Nach dem Frühstück im Hotel bekamen wir einen sehr interessanten Vortrag eines Zeitzeugen in der Gedenkstädte „Hohenschönhausen“, ein früheres Gefängnis in der DDR. Anschließend besuchten wir die „Dark Matter“ Ausstellung, die für viele die perfekte Kulisse für Erinnerungsfotos bot, denn dort findet man tolle Lichtspiele. Unseren letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir im Theater des Westens mit dem Musical „Romeo und Julia“. Es war zwar für viele der erste Musicalbesuch, aber nach dieser Aufführung definitiv für niemand der letzte. Die ganze Reise über begleiteten uns nicht nur unsere Lehrer Herr Bassarab und Frau Kösel, bei denen ich mich an dieser Stelle im Namen der ganzen Klasse nochmals herzlich für die schöne Zeit und die Mühe bedanken möchte, sondern auch unser Bundeskanzler Olaf Scholz in Form eines lebensgroßen Pappaufstellers. Denn wen nimmt man wohl mit in unsere Hauptstadt, wenn nicht den Bundeskanzler?

Leider haben wir ihn auf der Rückreise am Freitag dann in der Bahn vergessen, dies schreibe ich aber einfach unserer Vergesslichkeit, die dem selbstverschuldeten Schlafentzug zugrunde liegt, zu. Wir hoffen allerdings, dass wir unseren treuen Gefährten bald wiedersehen, denn wir haben bereits einen Antrag auf Rückgabe von vermissten Gegenständen an die Deutsche Bahn gesendet. Hoffen wir doch alle, dass sie ausnahmsweise in Eile sind :).

Marilena Grünvogel